Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak (Lauterbach) kritisierte heftig die Koalition im Vogelsbergkreis aus SPD, Grünen und den Freien Wählern. Was die Politik von Landrat Görig angehe, bleibe außer Pannen und politischen Fehlentscheidungen kaum etwas in Erinnerung. Da man Fehler nicht alleine machen solle, wie es Winston Chuchill einmal formulierte, habe Görig im Ersten Kreisbeigeordneten Zielinski (Grüne) einen fleißigen Helfer. Von der verunglückten Umgestaltung der Kreisverwaltung mit Verquickung von Rechnungsprüfungsamt und Wirtschaftsförderung, den gescheiterten Planungen für die Zweckverbände Jugendförderung sowie Sozialplanung und der glücklosen Umwandlung der Seniorenkommission in einen formlosen Beirat reiche das Arbeitsgebiet der staatlichen Kommunalaufsicht beim Regierungspräsidium Gießen. Diese musste jedesmal wegen der schlechten Leistungen der hauptamtlichen Kreisspitze, eingreifen, so Mischak. Bei dem dubiosen Verkauf des früheren Eisteichgeländes in Lauterbach, konnte durch das beherzte Einmischen der CDU und eine folgende Ausschreibung wahrscheinlich eine Mehreinnahme von mindestens 50.000 Euro für den Kreis erreicht werden und mögliche negative stadtplanerische Wirkungen in Lauterbach selbst wurden unterbunden. Mischak stellte der Koalition im Kreis nach dreieinhalb Jahren Arbeit ein „mangelhaft“ aus und unterstrich den Willen der Vogelsberger CDU bei der Kommunalwahl in 18 Monaten wieder an die Spitze zu kommen. Dieser Marschrichtung schloss sich auch der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, an. Bei der Fusion des Kreiskrankenhauses Alsfeld habe die Kreiskoalition vor dreieinhalb Jahren Versprechungen gemacht, die nicht gehalten wurden. Jetzt gebe es noch Verzögerungen aus Hersfeld-Rotenburg. Gut sei, so Paule, dass das Land Hessen einen „Sicherstellungszuschlag“ für den laufenden Betrieb des Alsfelder Krankenhauses in Aussicht gestellt habe und eine Zehn-Millionen-Förderung für die Sanierung des Gebäudes bewilligen will. Bitter sei die Ankündigung des Schuldezernenten, die Förderstufe an einem Standort (Gerhard-Hauptmann-Schule) in Alsfeld zu schließen und an einem anderen (Geschwister-Scholl-Schule) zu errichten, was dort aber zu einem Wegfall der Realschule in Klasse 5 und 6 führe. Ebenso wenig nachzuvollziehen sei die geplante Schließung der Förderstufe und des Hauptschulzweiges in Wartenberg-Angersbach. Den Plan von Schuldezernent Zielinski konnten Vertreter der Kreiskoalition auch nur mit dem nicht mehr aktuellen Schulentwicklungsplan und insgeheim mit der Bildung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) im Nachbarort Lauterbach begründen, so Paule. Diese Pläne werden von der CDU heftig bekämpft. Eine IGS gebe es im Vogelsbergkreis nur in Schlitz, dies reiche auch. Die langjährigen Kreisvorsitzenden Adolf Roth (Gießen/1975 bis 1996) und Ulrich Künz (Kirtorf/2002 bis 2014) wurden mit der Alfred-Dregger-Medaille der Landespartei ausgezeichnet. Diese Auszeichnung nahm das ranghöchste CDU-Mitglied in Hessen, der Generalsekretär der CDU-Deutschlands Dr. Peter Tauber höchst selbst vor. Er wies auf die Leistungen Roths als Landtagsabgeordneter für Gießen/Alsfeld bis 1983 und danach als Bundestagsabgeordneter bis 2002 hin. Zuletzt war Roth Vorsitzender des einflussreichen Haushaltsausschusses des Parlamentes. Ulrich Künz verkörpere als dienstältester Bürgermeister Hessens die kommunale Familie und sein Rat sei heute noch gefragt. Künz gehört heute noch dem Kreistag des Vogelsbergkreises an, dem er auch einige Jahre vorsaß. Ebenfalls eine besondere Ehre empfing der langjährige CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende, Dr. Hans Heuser aus Mücke, für sein Engagement in diesem Amt von 1991 bis 2014. Heuser ist heute noch im Kreistag und steht als stellvertretender Bezirksvorsitzender an der Spitze der osthessischen CDU. Weitere wurden geehrt: Franz Fey aus Antrifttal für 60 Jahre, Erwin Beyer aus Herbstein, Roland Bohn aus Lautertal, Lucia Marek aus Romrod sowie Marlene Aschenbach aus Lauterbach für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Union. Frau Aschenbach ist heute noch als Stadträtin im Lauterbacher Magistrat aktiv. CDU-Generalsekretär Peter Tauber aus Gelnhausen, der die Vogelsbergstadt Schotten und Teile des Main-Kinzig- und des Wetteraukreises im Bundestag vertritt, berichtete aus der Bundespolitik und skizzierte die Rolle der CDU als Volkspartei. Er diskutierte anschließend mit den Parteitagsteilnehmern über aktuelle Fragen etwa zum Mindestlohn, dem Zustand der Bundeswehr und den Erneuerbaren Energien.